Die Geschichte von Hans-Guckt-ins-Smartphone
Wenn der Hans zur Arbeit ging,
Stets sein Blick am Smartphone hing.
Sendet Tweets, mailt, liked
Schaut nur niederwärts jederzeit:
Vor die eigne Nase dicht,
Ja, da sah der Bursche nicht,
Also daß ein jeder rief vom weiten schon:
„Seht der Hans Guckt-ins-Smartphone!“
Kam eine Laterne am Wegesrand;
Hänslein blickte unverwandt
In die Luft.
Niemand ruft:
„Hans gib acht, die Laterne ist nah!“
Was geschah?
Bauz! Perdauz! – da liegen zwei!
Smartphone und Hänschen nebenbei.
Einst ging er an Ufers Rand
Mit dem Smartphone in der Hand.
In den digitalen Raum hinein
Sah er, wo die Freunde sein,
Also daß er kerzengrad
Immer mehr zum Flusse trat.
Und die Fischlein in der Reih‘
Sind erstaunt sehr, alle drei.
Noch ein Schritt! und plumbs! der Hans
Stürzt hinab kopfüber ganz! –
Die drei Fischlein sehr erschreckt
Haben sich sogleich versteckt.
Doch zum Glück da kommen zwei
Männer aus der Näh‘ herbei,
Und die haben ihn mit Stangen
Aus dem Wasser aufgefangen.
Seht! Nun steht er triefend naß!
Ei! das ist ein schlechter Spaß!
Wasser läuft dem armen Wicht
Aus dem Haaren ins Gesicht,
Aus den Kleidern, von dem Armen;
Und es friert ihn zum Erbarmen.
Doch die Fischlein alle drei,
Schwimmen hurtig gleich herbei;
Strecken’s Köpflein aus der Flut,
Lachen, daß man’s hören tut,
Lachen fort noch lange Zeit;
Und das Smartphone sank schon weit.