KinderServer leicht umgehen.

Sicherheit und Internet

KinderServer-info

Mit großen medialen Echo startet die Familienministerin Kristina Schröder ihren KinderServer. Mit toll klingenden Überschriften wie „Sicheres Surfen für Kinder“ oder „Schutz vor Sex-Inhalten“ wird eine schnell dahingezimmerte Add-On für den Firefox-Browser und Google-Chrome beworben, was nichts anderes ist, als ein Proxy-Server.

Mal wieder wird versucht zu suggerieren, dass man Kinder vor dem Internet schützen müsste, mal wieder werden dadurch Inhalte die eher der Aufklärung und Bildung eines Kindes dienen würden gesperrt und gefiltert und mal wieder wird versucht den Eltern zu vermitteln:

„Lasst euer Kind ruhig allein vor dem Computer sitzen, denn es kann nichts passieren mit diesem tollen Werkzeug.“

Dabei werden jedoch Seiten gesperrt wie beispielsweise das Online-Lexikon Wikipedia. Welche Eltern würden zum Schutz des Kindes denn das gedruckte Lexikon im Bücherregal mit Edding schwärzen?

Am lächerlichsten ist die Bildmetapher als Logo, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammen mit ihren Partnern fragFINN, BlindeKuh, eco und jugendschutz.net zur Erklärung der „Sicherheit“ genutzt hat: Einen giftgrünen Fahrradhelm.

Hier hast du einen Fahrradhelm, viel Spaß beim stürzen.

Im Endeffekt ist dieses Programm wirklich vergleichbar mit einem Fahrradhelm, welcher das Kind aber nicht schützen kann, wenn es überhaupt nicht gelernt hat vernünftig Fahrrad zu fahren und sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten.

Wenn das Internet der Straßenverkehr ist und man den heimischen Computer mit dem Fahrrad vergleicht, würde doch auch kein Elternteil auf die Idee kommen, sein Kind auf ein Fahrrad zu setzen, einen Helm auf den Kopf zu schnallen und es dann alleine auf die Straße lassen.

Man geht mit ihm gemeinsam auf die Straße, bringt dem Kind bei was Gefahrensituationen sind und beantwortet Fragen die es hat. Man tröstet es, wenn es zum ersten Mal stürzt und vertraut ihm irgendwann, sich selbstständig im öffentlichen Raum zu bewegen.

Man wird das Kind jedoch nicht davor schützen können, sich irgendwann das erste Mal zu verletzen, egal wie viele Sicherheitsschoner man kauft.

Die Politik des Familienministeriums ist also vergleichbar mit der Aussage, dass man das Kind gefälligst nur in ausreichend Sicherheitskleidung stecken muss und schon passiert nichts mehr. Kristina Schröder zeichnet hier eine Politik die sagt:

Ziehen Sie ihrem Kind einen Helm über, stellen sie das Fahrrad ins Kinderzimmer, kleiden Sie es mit genug Luftpolsterfolie aus und schon kann ihr Kind ganz selbstständig das Fahrradfahren lernen.

Danke liebe Regierung, dass ist nicht meine Erziehungsmethode wie ich mal meine Kinder erziehen möchte und deswegen gibt es hier ein nettes Bild unter CC-BY-SA, was hoffentlich unter den Eltern schneller die Runde machen wird, als ich mit einem Klick diese Software wieder von meinem Rechner entfernt habe:

KinderServer

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